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Gesundheit: Meine Erfahrung mit Abszessen und wie ich SIE losgeworden bin

  • Autorenbild: Flo Zeidler
    Flo Zeidler
  • 4. Mai 2016
  • 7 Min. Lesezeit

"Abszesse - Oh wie hasse ich euch." Eine kleine, feine, persönliche Dokumentation über meine vielleicht schlimmste Zeit im Leben.

Aber der Reihe nach.

APRIL:

In der vorletzten Woche in Indien habe ich erstmals in meinem Leben Pickel unter der Achsel bekommen. "WTF heftige Schmerzen!" Ich hatte 3-4 größere Pickel an einer so undenkbar widerlichen Stelle bekommen.

Abgeheilt und wieder zurück in Deutschland, kamen die Woche darauf wieder die ersten Pickel an gleicher Stelle.

Spulen wir mal bisschen vor: Es hat sich ein ekliger Abszess entwickelt, welcher höllisch schmerzte.

Die vom Arzt verschriebene Salbe half leider nicht weiter, und so musste ich aufgrund der bösen Schmerzen zur Notaufnahme ins Krankenhaus.

Fazit:

6 Stunden gewartet. Eisspray-Betäubung: Wurde kurz eiskalt, der Schnitt ging klar (der Abszess wurde gespalten), aber das Ausdrücken, Einlegen der Drainage und anschließend zwei Wochen Sportpause waren sehr unangenehm und schmerzhaft. Die Tage danach ließ ich Verbandwechsel und Wundspülung beim Hausarzt durchführen.

MAI:

Zwei Wochen später hatte ich wieder neue Pickel am Start…FUUUUUUUUUUARK! Und wieder entwickelte sich ein größerer Abszess.

JUNI:

Schon wieder war ich kurz darauf im Krankenhaus (Samstagabend) und wurde nach Hause geschickt. Am nächsten morgen (am Sonntag) sollte ich wieder antanzen und wieder entschieden sich die Ärzte gegen einen Eingriff und verschrieben mir stattdessen eine Antibiotikum-Kur.

UND WIRKLICH! Nach 5 Tagen ist der Abszess von alleine abgeheilt. HOLY SHIT wie geil.

Aber wie das Leben spielt, waren zwei Wochen später die nächsten Pickel am Start, und es entwickelte sich ein neuer Abszess.

Ablauf:

Erst bekomme ich Pickel. Die Achsel schmerzt, durch jede Bewegung verspüre ich starke Schmerzen. Da die Schulter der Bewegungsapparat ist, hat man durchgehend Schmerzen, und umso größer die Pickel, die sich nach paar Tagen zum Abszess zusammenschließen, desto stärker die Schmerzen.

Der Schlaf wird zur Katastrophe, Sport tut weh und ist nicht zu empfehlen. Kurz: Die Lebensqualität leidet stark drunter.

Nachdem der neue Abszess entstand und nach wiederholter Antibiotika-Kur keine Heilung bzw. Besserung in Sicht waren, ging ich diesmal zum Chirurgen, der mir den Abszess rausschnitt.

Nun hatte ich mein erstes und nicht letztes Loch in der Achsel. Die OP verlief unter lokaler Betäubung und war die HÖLLE!!!

Das Betäuben(10-20Sekunden mit Spritze in Wunde rumgespielt) war kaum auszuhalten und beim anschließenden Rausschneiden verspürte ich starke Schmerzen. Was mich irritierte, waren die unterschiedlichen Aussagen der Ärzte. Auch zur Vorgehensweise. So meinte der Chirurg, dass die Eisspraybetäubung barbarisch sei. "WOW und warum wird’s gemacht bei mir?!"

JULI:

Und weil es so schön war, wurde ich genau zwei Wochen später nach Auftreten von Pickeln und Abszess wieder operiert. Und was hatte ich Schiss vor den Schmerzen.

Diesmal war die Betäubung zu meiner Überraschung nur ein kleiner Piekser. Keinerlei Schmerzen. Auch das Auf-und – Rausschneiden waren schmerzfrei. Perfekt. Mensch, daran könnte ich mich glatt gewöhnen :P

Hier das Video:

Nach zwei Tagen sagte mir der Arzt trotz größeren Lochs, wieder zum Sport und Baden gehen zu können. Aber Verantwortung dafür übernehmen werde er nicht. Idiot FLO hat natürlich beides getan und ganze drei Wochen später nun zwei riesengroße Abszesse an der Achsel.

AUGUST:

Diese wurden beide aufgrund der Größe nun unter Vollnarkose entfernt. Und die beiden Löcher habe ich auch zwei Monate nach der OP immer noch. Zwar sind die nun mit Fleisch, aber noch immer nicht mit Haut überdeckt. Gelegentlich Schmerzen habe ich auch noch in Form leichten Ziehens.

Ich war wegen den Abszessen im Achselbereich um die 50x beim Arzt in 6 Monaten, habe für Medikamente/Materialien um die 130€ bezahlt und hoffentlich am Ende meines Abszesswehleidens.

SEPTEMBER:

Gegen Anfang September litt ich noch immer unter Schmerzen. Die Löcher unter der rechten Achsel waren recht riesig und brannten noch gewaltig. Und wenn es erst einmal läuft, na dann so richtig. Ich hatte am linken Ellbogen eine Schürfwunde, die ebenfalls schmerzte. Da ich unter der Wunde Eiter vermutete, spielte ich bisschen dran, in der Hoffnung, den Eiter und damit den Druck rauszuholen.

Natürlich geschah genau das Gegenteil und das ganze entzündete sich. Von Tag zu Tag wurden die Schmerzen und die Wunde größer und eitriger. Das Wochenende war eine einzige Katastrophe.

Die beiden Löcher in der rechten Achsel machten mir das Leben schon zur Hölle, aber waren kein Vergleich zu den Schmerzen am linken Ellbogen. An Schlaf war nicht mehr zu denken, ich nahm Antibiotika und schmierte mir Creme auf die wunde Stelle am Ellbogen, doch es besserte sich nichts. Schon wieder ganz im Gegenteil. Es wurde noch schlimmer.

Ich lag das ganze Wochenende apathisch auf meiner Couch und wollte nicht mehr so Leben. „Entweder Besserung oder Tod… aber nehmt mir die Schmerzen“. Diese Tage waren der Horror.

Ich kann mich nicht daran entsinnen, mal so fertig mit der Welt gewesen zu sein. Die unfassbar starken Schmerzen mit all ihren Konsequenzen zur Folge (Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit…) haben mir echt die Lebensenergie geraubt.

Am Montagmorgen war ich beim Hautarzt, aber auch diese Pfeife konnte mir nicht weiterhelfen, sondern hatte mir eine falsche Diagnose gestellt mit falscher Medikamentengabe…aber Gott sei Dank am Dienstag ins Krankenhaus überwiesen.

Mal davon abgesehen, dass ich früh morgens da war und erst gegen 17 Uhr stationär aufgenommen werden konnte, war das Krankenhaus ok. Im Krankenhaus wurde in sechs Tagen aber wieder einmal Symptombekämpfung betrieben… und von einer AKNE INVERSA ausgegangen.

OKTOBER:

Rund paar Wochen ohne Schmerzen später entdeckte ich neben meiner bereits geschlossenen Narben an der rechten Achsel wieder einmal einen Pickel, der die Tage zum Abszess reifte. Das war ein riesen Rückschlag für mich!!! Ich war so sicher, dass ich jetzt alles überstanden hätte und mit Abszessen nichts mehr zu tun haben werde… Umso härter traf mich die Rückkehr des Abszess.

Der Hautarzt wollte mir wiederholt das gleiche und bereits zuvor nicht wirkende Glyndamizin verschreiben.

Bastard!

Wenn Ärzte nicht weiterwissen, verschreiben diese Möchtegern-Halbgötter immer Antibiotika, um auf Nummer sicher zu gehen, nicht später belangt zu werden.

Ich habe mittlerweile mein letztes Vertrauen in Ärzte verloren. Zu oft wurde ich enttäuscht. Zu oft hatten meine Ärzte keine Ahnung, aber anstatt dies ehrlich zuzugeben bzw. mir einen Kollegen weiterempfehlen zu können, wurde mir immer wieder zu guter letzt Antibiotika verschrieben, was fast nie wirkte.

Also nahm ich diesmal nicht dass vom Arzt verschriebene Antibiotika, sondern versuchte mich mit dem Schüssler Salz D12. Und wirklich. Nach vier Tagen ist mein Abszess abgeheilt. Yeeeeeeeeeeah.

NOVEMBER:

Doch eine Woche später bekam ich nach meiner Schamhaarrasur an dortiger Stelle mehrere Pickel. Zusätzlich noch am Bein einen. Ich drückte beide aus und beide Male kam Eiter raus. Nur waren am nächsten Tag die Pickel noch eitriger als am Vortag… und schmerzten stärker.

Ende des Liedes: In den folgenden Tagen haben sich trotz dem Schüssler Salz D12 an beiden Stellen Furunkel gebildet. Ich natürlich wieder zum Arzt… und ließ mir Antibiotika verschreiben…

Der Arzt sagte mir, dass an beiden Stellen die Öffnung keinen Sinn mache und die Infektion mit Antibiotika bekämpft werden müsse…

Drei Tage und stärkere Schmerzen später ging ich zum Hausarzt, der mir dicke, eitrige Abszesse bescheinigte und mir die Öffnung im Krankenhaus empfahl…

Am nächsten Tag wurde ich ambulant beim Chirurgen operiert.

Eine Woche später entstanden neben den beiden Wunden neue Abszesse und so ging ich ins Benjamin Franklin Campus Charite.

DEZEMBER:

Während der ersten Tage wurden mit einer Antibiose meine Abszesse abgeheilt. Nach einer Woche ergaben die Untersuchungen im Labor PVL POSITIV. Schon vor Wochen beim Besuch im Tropeninstitut ging die Ärztin von PVL-positive Staphylokokken aus.

Ich nehme im Moment die vom Arzt verschriebenen Medikamente und bin guter Dinge, die Abszesse allemal los geworden zu sein.

Das nicht Wissen der Ursache, die immer wiederkehrenden Schmerzen und ihre Folgen, sowie die Ungewissheit nach Operation, ob und wann die nächsten Abszesse wiederkommen haben mein Leben in den letzten acht Monaten bestimmt und mir zum Teil echt die Lebensenergie geraubt. Meine Lebensqualität litt stark unter den körperlichen und mentalen Schmerzen, die mir diese Abszesse zubereitet haben und ich bete dafür, nun mit der Diagnose und Therapie schon bald am Ende des Tunnels zu sein.

...

März:

Ich bin noch immer voll gesund. Es haben sich in der Zwischenzeit keine weiteren Abszesse gebildet und ich bin guter Dinge, dass es dabei bleibt.

Erkenntnisse:

Was hat mir diese schwere Zeit aufgezeigt?

Diese acht Monate von Mitte April – Mitte Dezember waren sehr schmerzvoll, und trotzdem unheimlich lehrreich. So banal es auch klingen mag: Ich bin dankbar für diese Zeit voller Schmerzen, für diese Zeit voller neuer Erfahrungen und Erkenntnisse zum Leben. Ich bin dadurch heute sehr dankbar für meine NICHT-selbstverständliche-Gesundheit. Ich bedanke mich jeden Tag dafür. Ich habe gemerkt, wie schnell man krank werden kann, und vor allem, wie schnell sich ein Leben verändern kann. Ich habe gelernt, was eine positive Einstellung zum Leben bewirken kann, und wie wichtig sie gerade in schwierigen Zeiten ist!

Ich habe speziell in dieser Zeit gesehen, wie essential Familie und Freunde sind!!! Egal wie gut und positiv deine EINSTELLUNG ZUM LEBEN ist, harte, immer wiederkehrende Rückschläge können diese mit der Zeit brechen! Für mich war Monate lang, auch nach wiederholten Rückschlägen, sehr lange Zeit Licht am Ende des Tunnels erkennbar. Von Rückschlag zu Rückschlag war ich jedoch nach einem Dreivierteljahr schließlich an den Punkt angelangt, das Licht gar nicht mehr sehen zu wollen. Und genau ab diesem Zeitpunkt gab es Leute, die das Licht am Ende des Tunnels sahen, für mich.

DU

Unterstützende Freunde/Familie zu haben ab den Augenblick an, wo dein eigener Glaube, deine Hoffnung und jegliche Motivation verloren gehen-die dir all das wieder zurückgeben, ist ein Geschenk Gottes und deiner Selbst.

Gott sei Dank bin ich wie ich bin und habe diese Freunde…und das gute Verhältnis zur Familie!

Ich habe in der Zeit gemerkt, dass Gesundheit das ALLERWICHTIGSTE und keine bloße Floskel ist.

Ein gesunder Mensch hat 1000 Wünsche, ein kranker nur EINEN - BUSHIDO-

Ich kann in Berlin das Neuköllner Vivantes Krankenhaus; Hautarzt Dr. Hein am Hafencenter; Hautarzt Axel Köhler und Hausarzt Albrecht Sturma NICHT WEITEREMPFEHLEN!

Durchgehende Fehldiagnosen+ nur Antibiotikavergabe!!!

Die Derma der Charité Campus Benjamin Franklin (CBF) am Hindenburgdamm SEHR ZU EMPFEHLEN!

(dr viktor czaika

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